Operation zur Brustvergrößerung

Vor dem Eingriff:

Der Operateur entscheidet, ob und wann blutgerinnungshemmende Medikamente unter Kontrolle des behandelten Arztes abgesetzt oder ersetzt werden (insofern solche Medikamente im Einsatz sind). Bei Rauchern ist die Wundheilung verzögert und die kosmetischen Ergebnisse können deutlich schlechter sein. Verzicht wird hier groß geschrieben, mindestens 6 Wochen vor und 4 Wochen nach der Brustvergrößerung.

Zur Brustvergrößerung in Form einer Operation selbst:

Eine Brustvergrößerung wird immer unter Vollnarkose durchgeführt.

Bei einer Brustvergrößerungsoperation können grundsätzlich die Implantate über verschiedene Schnittvarianten in den Körper eingeführt werden. Bei der am häufigsten OP – Technik wird der Schnitt in der Brustumschlagsfalte (inframammär) gesetzt. Dazu wird ein etwa 4 cm langer Schnitt in der Hautfalte unter der Brust durchgeführt, eine Tasche modelliert und das Implantat dort eingesetzt. Bei einem guten Narbenverhalten verschwindet die Narbe in der Brustfalte und bleibt somit unauffällig. Gefühlsechtheit und Stillfähigkeit bleiben erhalten.

Erfolgt der Schnitt im Bereich des Brustwarzenhofes, wird zwischen infraareolär und transareolär unterschieden. Bei der infraareolären Technik macht der Chirurg einen halbrunden Schnitt am unteren Teil des Brustwarzenhofes, der transareoläre Schnitt verläuft quer über den Warzenhof. Bei Schnitteinführungen im nahen Umfeld der Brustwarze besteht allerdings auch die Gefahr, dass das Drüsengewebe und die Milchgänge verletzt werden. Diese Methode der Brustvergrößerung eignet sich besonders für Frauen mit großen Warzenhöfen.

Der Zugang, für die Brustvergrößerung, über einen drei bis fünf cm langen Schnitt in der Achselhöhle (transaxillär) ist nur für kleine Implantate geeignet. Der Chirurg bereitet bei dieser Technik von der Achselhöhle aus eine "Gewebetasche" für das Implantat vor und führt dies anschließend ein. Anwendung findet hier häufig ein Kochsalz – Implantat. Dieses wird erst in der Brust befüllt und ist dadurch leichter einführbar. Aber auch Nachteile birgt diese Technik der Brustvergrößerung. Der Operateur hat keinen Einblick ins Operationsfeld und bei Problemen kann eine Blutung eventuell nicht gestillt werden. Weiter wäre erwähnenswert, dass Schweißkeime in die Wunde gelangen könnten. Aber es entstehen auch keine Narben im Brustbereich, sondern in den Achseln.

Bei allen Techniken der Brustvergrößerung kann das Implantat in einer Gewebetasche vor oder unter dem Brustmuskel platziert werden. Bei der Lage unter dem Muskel (submuskulär oder subpektoral) muss die Patientin in der ersten Zeit nach der Brustvergrößerung mit stärkeren Schmerzen rechnen. Der Brustmuskel muss sich der neuen Situation erst noch anpassen und entsprechend dehnen. Die schmerzlose Variante vor dem Muskel und unter der Brustdrüse (subglandulär) erzielt optisch und vom Tastgefühl her ein natürliches Ergebnis. Sie ist jedoch nur sinnvoll, wenn die Patientin über genügend Brustgewebe verfügt. Um sich gegen den "Fremdkörper" Implantat abzuschirmen, bildet jeder Körper eine Hülle aus Bindegewebe, die das Implantat umschließt. In unter 5 Prozent der Fälle schrumpft und verdickt sich diese Kapsel, die Patientin bekommt daher Schmerzen und die Brustform ändert sich, auch als Tennisbrüste bekannt. In diesem Fall spricht man nach der Brustvergrößerung von einer Gewebeverhärtung (Kapselfibrose). Die neuen Silikonimplantate haben eine spezielle Oberfläche, die die Kapselfibrose vermindert.

Wie bei allen größeren Operationen werden bei der Brustvergrößerung Drainageschläuche (zum Abfluss von Blut und Sekret) gelegt, die aber spätestens nach 2 Tagen wieder entfernt werden können. Nach der Operation wird ein Sport – BH angelegt, der für etwa sechs Wochen zu tragen ist.

Für die Pflege der Brust nach einer Brustvergrößerung gibt es zarte Pflegecremes und auch ein sehr stark pflegendes Duschgel für hyper – empfindliche Haut zum Beispiel.