Behandlung von Hirsutismus

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Ansatzpunkt für die Behandlung ist immer der Versuch, durch eine Verminderung des Blutspiegels der männlichen Hormone eine Besserung zu erreichen. Vor allem die die Auswahl der Wirkstärke erfolgt in engem Zusammenhang mit der Lebenssituation der Frauen, den gerade im Alter der Geschlechtsreife spielt es eine ganz wesentliche Rolle, ob die betroffene Frau einen Kinderwunsch besitzt oder eben nicht.

Orale Kontrazeptiva ("Pille"): Die in den Pillen enthaltenen Estrogene steigern die Produktion des Transportproteins der Androgene, und führen damit zu einer Verringerung des wirksamen Blutspiegel an ungebundenen Androgenen. Auch die Gestagene beeinflussen die Androgene durch eine Steigerung des Abbaus.

Die Behandlungsdauer beträgt mindestens ein Jahr, in schlimmeren Fällen ist zusätzlich ein starkes Mittel gegen die männlichen Geschlechtshormone (Antiandrogen) einzusetzen. In der Regel ist dies Cyproteronacetat.

Cyproteronacetat hemmt die Bindung des eigentlichen Wirkstoffes Dehydrotestosteron an den Bindestellen (Rezeptoren). Die Dosierung kann bis zu 100 mg täglich betragen, wobei dies nur in wirklich ausgeprägten Fällen sinnvoll ist.

Finasterid ist eine Substanz, die sich bei der Behandlung des männlichen Haarausfalls bewährt hat, und beim Mann auch zur Therapie der Prostatahypertrophie eingesetzt wird. Bei Frauen ist die Anwendung nur selten sinnvoll möglich, da aufgrund einer möglichen Gefährdung männlicher Feten eine absolute Kontraindikation (Gegenanzeige) für Frauen im gebärfähigen Alter besteht - und das sind genau die Frauen, die unter Hirsutismus leiden.